Lachen

Lachen. Lachen ist sowas schönes, das sogar dem Gegenüber eine Freude bereiten kann. Es ist ansteckbar. Es ist positiv. Es wärmt.
Ganz gleich, ob es ein unbeschwertes Lachen eines Kindes ist. Das Lachen über schöne Momente. Das Lachen, wenn man überrascht wird. Das Lachen, weil man einfach glücklich mit sich selbst und seinem Leben ist.

Ich liebe mein Leben und bin unendlich dankbar für all das, was ich bereits erleben durfte und gleichzeitig bin ich voller Vorfreude, wenn ich an die Zukunft denke.
Doch es gab eine Zeit, wo mein Lachen von einem grauen Schleier getragen wurde. Wo mein Lachen nicht von Innen kam. Wo mein Lachen kein richtiges Lachen war.

Ihr habt euch in diesem Beitrag mehr Einträge zu diesem Thema gewünscht, also schreibe ich auch darüber. Es ist nicht einfach für mich, aber es ist wichtig! Wichtig für mich, dich und vielleicht auch für andere. Es werden mehrere Beiträge dazu kommen, einer allein würde die ganzen Gefühle, Emotionen und Gedanken nicht beschreiben können. Dieser Post unter dem Titel “Lachen” soll einfach Emotionen, sowie auch Gedanken rüberbringen, die in einem solchen Menschen während seiner – wie ich sie nenne – schlimmsten Zeit durch den Kopf gehen. Einer Zeit von Sportbesessenheit, Restriktion in Bezug auf Essen, Unzufriedenheit und Unsicherheit. Ich kann hierbei nur über meine subjektive Wahrnehmung schreiben. Wenn jemand einer konträren Ansicht ist, oder auch meine teilt, dann lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Ich finde, dass das Lachen und die damit verbunden Unbeschwertheit und Zufriedenheit ein sehr wichtiger Aspekt bei dieser Art von psychischen Krankheit ist.
Mein Leben war kontrolliert. Alles geplant und nichts dem Zufall überlassen. Jede Sporteinheit, beziehungsweise teilweise die 2 Einheiten, die ich täglich absolvierte. Ich wusste, was ich essen “darf” (nur Gemüse und vielleicht ein bisschen Eiweiß, schwer zu merken). Gab es mal mehr, dann artete es aus. Streit, Zorn, Verzweiflung waren die Folge.
Es zerbricht mir wirklich das Herz, wie ich mich mit meinen Liebsten Menschen gestritten habe. Sie meinten es nur gut und mein Kopf spielte verrückt.
Die Zubereitung meiner Mahlzeiten überließ ich keiner Dritten Person. Wenn dem so war, machte ich entweder anschließend wieder eine Sporteinheit, verbrachte die Nacht mit weinen oder fing eine heftige Diskussion an, wenn ich nicht jede einzelne Zutat der Mahlzeit wusste.

Also Lachen, wo bist du?
Andere haben sich ein Gläschen Wein gegönnt, angestoßen, gelacht und das Essen genossen. Ich saß mit meinem Wasser da (nein, nicht einmal eine Cola light, da der Süßstoff ja zu Heißhunger führt), habe mein Essen angesehen und gehofft, dass es kohlenhydratearm, proteinarm und natürlich fettarm war. Was für ein Genuss, hell yeah!

Lachen. Im Gymnasium habe ich noch gelacht und gesagt, dass ich keine schlanken Beine haben könne. Das sei einfach nicht mein Körperbau. Stimmt im Prinzip auch. Aber wenn man nichts mehr an sich dran hat, außer Haut und Knochen, dann hat man auch dünne Beine. In dem Sinne an alle: Ja ihr könnt skinny sein. Ja! Jeder von euch! Aber überlegt euch 2, 3, .. unzählige Male, ob ihr das auch wirklich wollt.

Viele von meinen Bekannten werden jetzt womöglich überrascht sein, wenn sie diesen Text lesen. Es fällt mir nicht leicht und ich bin auch sehr emotional während dem Tippen. Aber ich finde es wichtig! Wichtig mich zu äußern! Ich will anderen helfen! Ich will andere schützen! Wenn es in irgendeiner Art und Weise in meiner Macht steht.
Ich will kein Mitleid. Wieso auch? Ich bin ja im Prinzip selbst schuld für das Ganze! Nicht meine Familie, oder Freunde sind schuld, nein. Die standen alle hinter mir, haben mir immer alles gegeben, vor allem Liebe.

Der Eine oder Andere unter euch, beziehungsweise die Eine oder Andere, wird sich in meinen Text und in meine damalige Lage leider hineinversetzen können. Andere werden mir eine Bestätigung geben können, weil man als objektiver Dritter sofort merkt, ob ein Lachen echt, oder “gekünstelt” ist.
Also bitte – konzentriert euch auf das Leben wie es ist! Lacht und lacht so lange, bis ihr andere auch zum Lachen bringt! Lacht und lacht so lange, bis ihr denen, die unsicher und verzweifelt sind, ein Lachen ins Gesicht zaubert! Das ist wahres Glück!

Hierbei will ich meinen Schlusssatz vor allem meinen Eltern und meinem Bruder widmen: Danke, dass ihr – Mama, Papa, Sandro – stets für mich da wart. Es tut mir leid, dass ich euch Sorgen bereitet habe. Ihr seid unbezahlbar! Ihr seid einzigartig! Ich habe euch alle unendlich lieb. Danke!

Danke an Mara für die tollen Fotos!