Körpersprache

Ich liebe mein Studium der Kommunikationswirtschaft an der Fachhochschule. Nicht nur, weil es mich akademisch weiterbildet, sondern weil es mich ebenfalls zum Nachdenken anregt. Insbesondere das Fach Körpersprache.

Es ist definitiv kein typisches Fach, das von Frontalunterricht geleitet wird. Gott sei Dank nicht! Wir haben gespielt. Verschiedene Rollen angenommen. Reflektiert. Wir, meine Klassenkameraden und ich. 13 komplett unterschiedliche Menschen und ich. Ich, Valentina.
Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto bewusster wird mir auch, wie wichtig die Körpersprache ist. Wichtig für mich selbst. Wichtig für meine Mitmenschen. Wichtig im Alltag. Wichtig in der Gesellschaft. Körpersprache ist die Fähigkeit zu kommunizieren, ohne auch nur ein Wort sprechen zu müssen. Schon allein diese Tatsache ist einfach faszinierend, oder nicht?

Brust heraus, aufrechte Haltung, gut gepflegt und eine saubere Kleidung. Eine Person, auf die diese Merkmale zutreffen, die wird sicher aus einer Masse herausstechen, während jemand, der mit dem Kopf geneigt nach unten durch die Straßen spaziert. Ersterer wird man Achtung und Respekt schenken. Sie wird einen starken Charakter haben und selbstbewusst sein. Das nehmen wir zumindest an. Wir nehmen es aufgrund der Körpersprache an.
Jemand mit einem Lächeln im Gesicht und einem schwungvollen Gang wird positiver im Gedächtnis bleiben, als jemand der grimmig dreinsieht und dessen Mundwinkel eine horizontale Linie bilden.
Jemand der die Augen zugekneift hat und mit Falten auf der Stirn sich zu uns bewegt, der kann entweder seine Brille vergessen beziehungsweise seine Kontaktlinsen verloren haben, oder auch einfach böse und schlecht gelaunt sein.

Wir stecken jeden in eine Schublade. Wir alle tun es. Wir alle Stecken uns gegenseitig in eine Schublade, bevor das Gegenüber überhaupt zum Sprechen kommt. Wir reagieren aufgrund der Körpersprache. Mimik, Gestik, Körperhaltung. Das sind die Punkte die zählen. Das sind die Punkte, die uns primär an einem Menschen auffallen.
Diese Aspekte der Körpersprache können einen kleinen Menschen groß machen und einen körperlich großen Menschen ebenso sehr klein.

Ich habe es bereits des Öfteren erwähnt, dass ich es liebe, Personen zu beobachten. Seien es fremde Gesichter, seien es bekannte. Ich sehe mir an, wie sie gehen, welche Haltung sie besitzen, achte auf die Kleidung, sowie auch auf den Gesichtsausdruck. Ich achte also auf die Körpersprache. Worüber sie möglicherweise mit jemand anderen reden ist mir nicht wichtig und auch unbekannt. Wenn ich an Fröhlichkeit denke, fallen mir bestimmte Menschen ein. Wenn ich an düstere Blicke denken, gibt es ebenso Personen, mit denen ich dieses Auftreten assoziiere.
Das Resultat? Ich würde mich natürlich lieber mit den fröhlichen Menschen unterhalten, ich würde diese präferieren. Dies heißt aber noch lange nicht, dass die Gruppe der zweiten oben genannten Menschen einen schlechten Charakter haben, oder böse sind. Sie können ebenfalls sehr nette, aufrichtige Menschen sein, nur haben sie mir einen falschen ersten Eindruck vermittelt. Der erste Eindruck, der zählt. Der erste Eindruck, den man durch die Körpersprache bekommt.

Ich, für mich persönlich, versuche stets ein Lächeln im Gesicht zu haben. Glücklich und gut gelaunt durch die Straßen zu spazieren. Ich versuche es bewusst. Das fällt auf. Es fällt positiv auf, wie ich es bereits in diesem Beitrag erwähnt habe.
Ich ertappe mich jedoch selbst auch des Öfteren, wie meine Schultern nach vorne geneigt sind und mein Rücken krumm ist. Es könnte sich hierbei um Rückenschmerzen handeln, die es mir nicht ermöglichen, aufrecht zu stehen. Mein Gegenüber kennt aber meine psychischen Probleme nicht. Mein Gegenüber erkennt nur und urteilt nur anhand dessen, wie ich mich präsentiere. Ein krummer Rücken wird Lustlosigkeit und Desineteresse ausstrahlen. Ich darf es somit keinem übel nehmen, wenn diese oder jene Person in einer solchen Situation nicht mit mir sprechen möchte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Körperhaltung sagt oft mehr als 1000 Worte. Geht daher bewusst durch das Leben. Aufrecht, mit gehobenen Haupt und glücklich. Bewegt euch so fort, wie ihr von anderen Personen erkannt und in Erinnerung behalten werden wollt. Der erste Eindruck zählt und prägt. Die Körpersprache spricht. Die Körpersprache spricht für sich selbst.

Worauf achtet ihr bei einem Menschen als erstes?